Das Sturmtief Hendrik (bzw. Ignatz) traf am Donnerstag, den 21. Oktober 2021 die Landkreise Dahme-Spreewald, Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße und die kreisfreie Stadt Cottbus. Wie hoch war das Anruf- und Einsatzaufkommen während dieser Ausnahmelage? Welche Maßnahmen wurden in der Leitstelle Lausitz unternommen um die Einsatzleitungen der Feuerwehren zu unterstützen? In diesem Beitrag geben wir eine kleine Zusammenerfassung über das Geschehen.
Einordnung des Anruf- und Einsatzaufkommens
Im Oktober 2021 lag das bisherige durchschnittliche Aufkommen bei ca. 950 eingehenden Anrufen pro Tag. Am Tag der Sturmlage Hendrik verdreifachte sich das Aufkommen in der Leitstelle auf insgesamt 3.209 eingehende Anrufe. Schwerpunkt war der Zeitraum von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr. In dieser Zeit gingen durchschnittlich 260 Anrufe pro Stunde ein.
Insgesamt wurden am Tag der Sturmlage 888 Einsätze im Einsatzleitsystem der Leitstelle Lausitz erfasst und 1.178 Einsatzmittel alarmiert. Allein 594 Ereignisse davon waren Hilfeleistungseinsätze, die in Zusammenhang mit dem Sturmtief Hendrik stehen. An den beiden Folgetagen wurden 121 weitere unwetterbedingte Ereignisse gemeldet, so dass insgesamt 715 unwetterbedingte Ereignisse der Sturmlage Hendrik zugeordnet werden können. Zum Vergleich – an den übrigen Oktobertagen im Jahr 2021 entstanden pro Tag durchschnittlich 20 Brand- und Hilfeleistungseinsätze.
Insgesamt wurden am Tag der Sturmlage 888 Einsätze im Einsatzleitsystem der Leitstelle Lausitz erfasst und 1.178 Einsatzmittel alarmiert. Allein 594 Ereignisse davon waren Hilfeleistungseinsätze, die in Zusammenhang mit dem Sturmtief Hendrik stehen. An den beiden Folgetagen wurden 121 weitere unwetterbedingte Ereignisse gemeldet, so dass insgesamt 715 unwetterbedingte Ereignisse der Sturmlage Hendrik zugeordnet werden können. Zum Vergleich – an den übrigen Oktobertagen im Jahr 2021 entstanden pro Tag durchschnittlich 20 Brand- und Hilfeleistungseinsätze.
Vorbereitung auf die Sturmlage
Zur Bewältigung der Sturmlage wurden die Träger der Feuerwehren und deren Führungskräfte erstmalig am 20. Oktober 2021 durch die Leitstelle Lausitz informiert. Mit Eintritt des erhöhten Anrufaufkommens am 21. Oktober 2021, um 9 Uhr morgens wurde in der Leitstelle auf die besondere Führungsordnung (BFO) gewechselt und die betroffenen Feuerwehren in der Region wurden ein weiteres Mal vorab informiert. Im Ergebnis konnten sich zahlreiche Einsatzleitungen vorzeitig bei der Leitstelle anmelden, um sich auf das erhöhte Einsatzaufkommen vorzubereiten, die technischen Führungsmittel zu prüfen und die bevorstehende Alarmierung der Einsatzkräfte abzustimmen.
Die Ressourcen wurden knapp
Zur Bewältigung einer Sturmlage können in der Region bereits über 20 ortsfeste Befehlsstellen die neuen technischen Führungsmittel: Celios WebView und das Befehlsstelleninterne Telefonnetz der Leitstelle nutzen. Insbesondere die Führungs- und Unterstützungssoftware Celios.WebClient unterstützt die Einsatzleitung vor Ort und Leitstelle, da sie neu erfasste Notrufmeldungen aus der Leitstelle direkt zur Einsatzleitung vor Ort übermittelt. Diese kann im Anschluss die verfügbaren Einsatzmittel den Einsatzstellen zuordnen und löst somit automatisch eine Einsatzmittelanforderung und Alarmierung über die Leitstelle aus.
Während des Sturmtief Hendrik haben erstmals mehrere Befehlsstellen die vernetzten softwaregestützten Führungsmittel eingesetzt, um ihre Einsatzlage zu meistern. Gegen 14 Uhr musste das Informations- und Kommunikationsteam der Leitstelle Lausitz den Celios.WebClient wegen Ressourcenproblemen außer Betrieb nehmen. In der Folge fielen die teilnehmenden Befehlsstellen auf die gewohnte Führungsunterstützung der Leitstelle zurück, so wurden neue Einsatzstellen per Telefax an die Einsatzleitung übermittelt und weitere Einsatzmittelanforderungen wurde per Sprachkommunikation angefordert.
Die technischen Probleme wurden bereits an den Softwarehersteller CKS weitergeleitet und werden analysiert, um geeignete Gegenmaßnahmen einzuleiten.
Im Ergebnis konnten wir bis zur Hälfte der Sturmlage die Erfahrung sammeln, dass bei Funktionieren des WebClients das Befehlsstellenkonzept wirksam greift, um extreme Unwetterereignisse besser als in der Vergangenheit zu beherrschen. Aber selbst ohne das Funktionieren der Software Celios.WebClient, haben die übrigen Komponenten des Befehlsstellensystems zu einer wesentlich koordinierten Bewältigung des Einsatzgeschehens geführt.
Danksagung
Wir möchten uns bei allen Einsatzleitungen, Einsatzkräften und unseren Einsatzkoordinatorinnen und Einsatzkoordinatoren, für ihre Leistung, stetige Unterstützung und Mitwirkung bedanken. Wir bitten Sie um Ihr Verständnis hinsichtlich der aufgetretenen technischen Probleme und halten Sie zu deren Bewältigung auf dem Laufenden. Sollten Sie weitere Fragen zum Befehlsstellensystem in der Lausitz haben, stehen wir Ihnen über die bekannten Kanäle gern zur Verfügung.